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.Neubau Schulraumerweiterung Oberrüti zurück1234567weiter
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Stichwort: Umgebung zu Schulerweiterung und -umbau
Auslober: Gemeinde Oberrüti
Ort: Oberrüti AG
Verfahren: anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren 2018, 2. Rang/ 2. Preis
Architektur: Stoos Architekten AG, Brugg
Kurzbeschrieb: Ausgehend vom Platz bei der Kirche im Dorfkern führt ein Weg durch das ansteigende Schulareal hoch bis zur Lichtung vom Waldspielplatz. Die bestehenden Schulnutzungen liegen terrassiert auf verschiedenen Niveaus und sind alle an die zentrale Freiraumfigur angebunden, die als Erschliessungsachse dient. Mit dem Weiterbauen des Schulraums gegen Norden wollen wir an diesem wichtigen ortsbaulichen Element weiterknüpfen und gute Aussenräume für die neuen als auch für die bestehenden Nutzungen schaffen.

Indem die Erweiterung die Flucht des Kindergartens respektiert und am Verlauf der Zugangsachse der orthogonal angelegten Gesamtanlage (bestehenden Schulbauten) festhält, bildet sich zwischen der Bebauung und der Parzellengrenze zum Wohnquartier ein Freiraum, der sich im ansteigenden Terrain trichterförmig nach Norden hin öffnet. Auf halbem Weg zum Waldrand liegt der gemeinsame Eingang zur Doppelturnhalle und den neuen Werkräume. Das einladende, auf den geneigten Pausenplatz gerichtete Vordach ist sowohl vom heutigen Pausenhof als auch über die Mündung vom Hobackerweg ins Schulareal gut erkennbar und weist von weitem auf (die höher gelegene) die oberste/letzte Ebene des Aussensportplatzes kombinierten Hartplatzes. Die räumliche Eingliederung und naturnahe Einpassung der Lehrerparkplätze beim Zugang Hobackerweg schafft eine Ankunftssituation, die die bestehenden Bauten entlastet und den Pausenraum an dieser verjüngten Schnittstelle weiter fliessen lässt.

Die bis anhin zum Waldrand den Abschluss bildende Kindergartennutzung erfährt eine neue zentralere Stellung im Gesamtgefüge. Die Gliederung des neuen Bauvolumens in zwei und verschieden hohe Gebäudeteile schafft für den Kindergarten ein massstäbliches Gegenüber und einen angemessenen Raum in Form eines gefassten Spielhofs, der durch die präzise Setzung der Doppelturnhalle im rückwärtigen Bereich herausgeschält werden kann. Das höhere Volumen der parallel zur Hauptstrasse gelegenen Doppelturnhalle gibt der Gesamtanlage ein Gesicht im Strassenraum indem es sich zum Dorf als auch auf die Hügelkuppe am Dorfeingang öffnet.

Der eingeschossige Eingangsbereich mit den Werkräumen und die hohe Doppelturnhalle werden zu einem selbstverständlichen und einfachen Gebäudekörper verwoben. Verbindendes Element ist die grosszügige Mittelzone, die sich im Erdgeschoss als Eingangsraum in die Galerie der Turnhalle entwickelt. Alle Nutzungen sind an dieses Rückgrat angegliedert, deren Struktur auch im Untergeschoss übernommen wird. Aus dem massiven aus Beton ausgebildeten Sockel wächst ab Erdgeschosskote ein vorfabrizierter Holzbau.

Dank der räumlichen Fassung der neuen Gebäude und der Topografie entsteht in Ergänzung zu den bestehenden Schulfreiräumen ein vielschichtiges Freiraumangebot für die Kinder aller Altersklassen wie auch für das Quartier.
Über den mit 6% ansteigenden asphaltierten Zugangsbereich kann neu auch der Kindergarten behindertengerecht erschlossen werden. Gleichzeitig bildet diese schräge Pausenplatzfläche aber auch weitere Spiel- und Freizeitmöglichkeiten, und die Treppenanlage, die in Sitzstufen überführt wird, kann als Zuschauertribüne genutzt werden.
Entlang der Grenze zu den Wohnhäusern und deren Gärten wird das Gelände leicht terrassiert und mit Hecken in Kammern gegliedert. Der so entstehende Pausengarten bietet den Kindern Rückzugsnischen und Raum zum Beobachten und für ruhigeres Spielen oder auch für einen Schülergarten. Die unterste dieser Flächen nimmt die Veloabstellplätze und Parkplätze auf, so dass künftig das Trottoir als Zugangsweg zur Schule nicht mehr gekreuzt werden muss.
Zwischen dem Kindergarten und dem neuen Schulgebäude entsteht ein Pausenhof mit Bäumen, auf dessen Kiesfläche sowohl Werkunterricht im Freien wie auch Kletterbereiche im Fallschutzkies und ein abgegrenzter Kindergartenspielbereich Platz finden.
Das Areal wird von blühenden Wild- und Zierobstbäumen geprägt, im Gartenbereich können es auch tragende Obstbäume sein. Dank der nicht zu hoch wachsenden Arten bleibt die Sichtachse vom Waldrand zur Kirche frei, das Belvedère behält seine Qualität, und der Pausenplatz profitiert trotzdem von schattenspendenden und ökologisch wertvollen Bäumen.
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