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.Industrieareal Riverside Zuchwil zurück1234weiter
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Stichwort: Arealentwicklung und Städtebau
Auslober: Swiss Prime Site Immobilien AG, Olten
Ort: Zuchwil SO
Verfahren: Studienauftrag 2015
Architektur: Graf Stampfli Jenni Architekten AG/ agps architecture ltd., Solothurn
Kurzbeschrieb: In Anlehnung an die ‚juxtaposition des objets trouvés’ in der frühmodernen Kunst (bei Lautréamont, Duchamp, Hausmann etc.) und der Collage von Typologien im nachmodernen Städtebau (bei Rowe, Koetter, Koolhaas u.a.) bildet der vorliegende Vorschlag eine Assemblage von Bauten, die als eigenständige und unterschiedliche Objekte in spannungsvollen Beziehungen zueinander ein abwechslungsreiches Ganzes bilden. Durch die Vielfalt von Dimensionen, Nutzungstypen, Raumangebot und architektonischer Gestalt wird so ermöglicht, über einen längeren Zeithorizont dem Mittelzentrum Solothurn/Zuchwil angemessene Angebote zu entwickeln.

Das städtebauliche Projekt verstärkt zwei hervorragende Eigenheiten des Riverside-Areals. Der Flussanstoss direkt an die Aare mit Blick auf die Solothurner Altstadt und den Weissenstein wird durch einen grosszügigen Landschaftsraum ausgeweitet und zu den Neubauten in Bezug gesetzt. Die anregende Dichte und Atmosphäre der bestehenden Bauten und Zwischenräume des Industrieareals wird mittels punktueller Ergänzungen überführt in ein stadtähnliches Konglomerat von Einzelbauten und Gebäudecluster. Aus der Komplementarität und räumlichen Nähe dieser beiden Charakteristika erwächst ein grosses Potential für einen einzigartigen Ort zum Wohnen und Arbeiten.

Ausgehend von den kontextuellen Qualitäten orientiert sich das Wohnen in erster Linie auf Fluss und Landschaftsraum und entwickelt sich von da in die Tiefe des Areals. Das Arbeiten knüpft an die bestehenden Fabrikations- und Gewerbestätten an und wird im Laufe der Zeit vermutlich (und erwünscht) immer mehr diversifiziert und durchmischt. Dabei gewinnt die stadtseitige Zugänglichkeit mehr und mehr an Bedeutung ebenso wie die Öffnung des Areals und die Durchlässigkeit der Halle.

Dem Freiraum als verbindendes Element kommt grosse Bedeutung zu. So gewährleistet er Kontinuität bezüglich Erschliessung und Blickräumen, charakterisiert Teilgebiete und wirkt Identitätsbildend und prägt Bezugsräume und Knotenpunkte. Der landschaftliche Bereich umfasst die ausgeweitete Uferzone, den locker bestückten Auenpark in Anknüpfung an den Auenwald ‚Widi’ sowie den obstgartenähnlichen Zwischenbereich zum Siedlungsgebiet Unterfeld. Im urbanen Bereich wird differenziert zwischen dem südlichen, eher formalen Riverside Square, den informellen, gewerbenahen Zwischenräumen bis hin zum Belvedere an der Aare im Westen, sowie der Sequenz von linearer Raumkante, Wohnhöfen und ‚Wiesenplatz’ vielleicht lieber Quartierwiese? im Osten. Je nach Raumtyp werden spezifische Baumarten und -anordnungen sowie Oberflächen unterschieden. Mit Sichtbarmachung von Wasser wird der Bezug zum Fluss physisch und symbolisch verstärkt; das vorhandene Pumpwasser wird über Brunnen, Kanäle und offenen Wasserlauf an der Ostflanke in die Aare geführt, das anfallende Meteorwasser im westlichen Bereich teilweise sichtbar gemacht.

Die Umwandlung des Areales kann entsprechend der Nutzungsteilung von den zwei Entwicklungspolen ausgehend weitgehend unabhängig, sukzessiv und in Abstimmung mit Markt und Opportunitäten vorangetrieben werden. Auf Grund der vielfältigen Gliederung des Areales bestehen viele Etappierungsoptionen, so dass die effektive Umsetzung auf die jeweiligen Bedürfnisse und Konditionen abgestimmt werden kann.

Mit den Bauten riverside-Front und riverside-Park entsteht schrittweise hochwertiges Wohnen am Wasser im Auenpark, in einer in Bezug auf Freiraum und Ausblick für die Region Solothurn einzigartig konzipierten Grosszügigkeit. Die unterschiedlichen Gebäudetypologien bieten die Basis für vielfältige unterschiedliche Wohnungen und besondere Architektur in Bezug auf Form und Gestaltung.

Das Quartier riverside-Gardens bildet mit seiner Reihentypologie mit Hof und Gartenseite ein weiteres Wohnangebot mit eigener Identifikation und gleichzeitig starken räumlichen Bezügen zu den angrenzenden Teilgebieten.

Mit dem Teilgebiet riverside-Transformers entsteht durch Nutzung und Ausbau bestehender Gebäude, durch Substitution und Ergänzung ein lebendiges, vielschichtiges Quartier im Wechselspiel zwischen Bestand und Neubauten. Die Nutzungen Arbeiten und Wohnen vermischen sich hier oder werden kombiniert. Zum Fluss hin ergänzt ein hohes Gebäude das Angebot an exklusiver Wohnlage. Im Süden wäre die Ansiedlung ??

Durch die Durchwegung der riverside-Hall wird deren durch Grösse und Ausdehnung heute bestehende Dominanz vermindert. Nutzungen für Freizeit und Kultur können in bestehende Hallenbereiche mit Schwerpunkt in deren Nordostecke integriert werden. Durch Öffnungen an verschiedenen Stellen in der Erdgeschossfassade entsteht ein Austausch mit den angrenzenden Bereichen.

Steht je nach Entwicklung auch einmal der nordseitige Hallenteil zur Verfügung, wird durch dessen Umbau mit den riverside-Lofts ein Angebot für Wohnen geschaffen, welches in dieser Form in der Region Solothurn noch gar nicht vorhanden ist.

Auf der südlichen Gegenseite wird auf und um den riverside-Square durch gezielte Ergänzungen und bauliche Anpassungen, aufbauend auf dem Bestand, der Ankunftsort für den Nutzungsbereich Arbeiten weiterentwickelt und mit dem historischen Kerngebäude im Zusammenspiel mit dem grosszügigen Platz eine erkennbare Adresse geschaffen.
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