Stichwort: | Städtebau und öffentlicher Raum | ||
Auslober: | Baugenossenschaft Glattal Zürich | ||
Ort: | Zürich Schwamendingen | ||
Verfahren: | Testplanung 2011, 1. Rang | ||
Architektur: | Ammann Albers StadtWerke, Zürich | ||
Verkehrsplanung: | Metron Verkehrsplanung AG, Brugg | ||
Soziale Prozesse: | Michael Emmenegger, Zürich | ||
Kurzbeschrieb: | Das Landschaftskonzept bezieht sich auf die bestehenden Landschaftselemente in der Umgebung und
zielt darauf ab, diese und die ursprüngliche Idee der Gartenstadt eines grossflächig durchgehenden und öffentlichen Freiraums optimal
in die neue verdichtete Überbauung zu integrieren: die grosszügigen Rasen- und Wiesenflächen, der Baumbestand und das durchlässige
Wegenetz. Städtebaulich werden die neuen Gebäude entlang radialer Fusswegverbindungen positioniert. Somit entstehen klare Quartiere,
die zusätzlich durch die Verdichtung des Baumbestandes lesbar gemacht werden. Die für die Gartenstadt charakteristischen radialen
Verbindungen bilden klare Adressen für die Dreieck-Wohngemeinschaft. Ausserdem bieten sie eine grosse Vielfalt an Aussenraumnutzungen:
Plätze, gemeinschaftliche Gärten, Spielplätze, Veloabstell- und Containerplätze. Die Konzentrationvon Nutzungen und Infrastrukturen
innerhalb der radialen Stränge verstärkt die Grosszügigkeit der dazwischenliegenden zusammenhängenden Wiesen, die somit ebenfalls eine
klare Typologie wiederspiegeln. Wichtige ökologische Elemente im Aussenraum sind der bestehende Baumbestand und das Wasser. Der
Baumbestand wurde möglichst erhalten und entlang der radialen Wegverbindungen stark verdichtet. In einer Baumanalyse wurden
erhaltenswerte und nicht erhaltenswerte Bäume unterschieden. Diese zeigte entsprechende Auswirkung auf die Setzung der Gebäude.
Das Wasser war in der ursprünglichen Gartenstadt nur spärlich vertreten. Neu wird der eingedolte Schürgigraben westlich der
Roswiesenstrasse in einem neuen topographischen Raum geöffnet. Es wird so eine natürliche Infrastruktur für die Dach- und
Oberflächenentwässerung geschaffen. Zudem wird das Regenwasser auf den Wiesen in modulierte Mulden geführt. Trinkbrunnen werden
an die öffentlichen Plätzen platziert. Das Landschaftskonzept greift die Geometrie der Melioration des ehemaligen Riedgebietes von 1948 auf und stärkt so die Identität des Orts. Neue Erschliessungs- und Grünräume werden zwischen der Dübendorfer- und Winterthurerstrasse radial zum Schwamendingerplatz angelegt. Diese verstärken die zugrunde liegende Geometrie des Quartiers weiter und fördern zusätzlich die Durchlässigkeit. Die radial angelegten Erschliessungszonen sind durch ihre Krümmung spannungsvoll und schaffen für die Bewohner klar identifizierbare Wohnumgebungen. Sie werden programmatisch und mit diversen Infrastrukturen ausgestattet und ermöglichen ein konzentriertes Quartierleben. Die bauliche, programmatische und infrastrukturelle Dichte schafft die Voraussetzungen für die Verschränkung zwischen Innen- und Aussenräumen, sowie privaten und öffentlichen Aktivitäten. Die parallel dazu angelegten Grünflächen mit ihren spezifischen topographischen Qualitäten sind im Gegensatz zu den Erschliessungszonen nicht programmiert. In ihnen findet ein eher entspanntes öffentliches Leben statt. |
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